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COSIMA VON BONIN

COSIMA VON BONIN  ICH LÜGE AUCH UND ICH BIN DEIN

source: freundederkuenstede

Cosima von Bonin ist die prominenteste Vertreterin der Konzeptkunst. Sie arbeitet mit Textilien, Filmen, Installationen, Malerei, Skulptur bis hin zur Fotografie und widmet sich mit Vorliebe den “Übermaßen”.

Die gezeigten frühen Arbeiten von Cosima von Bonin umfassen eine Reihe von Gefängnisfenstern aus Pappe und Tape, die 1993 bei American Fine Arts in New York zu sehen waren. Für jene Ausstellung hatte von Bonin oberhalb der Arbeiten Vogelkäfige mit Wellensittichen angebracht, was zu unregelmäßigen Ablagerungen von Vogeldreck führte, die auf der Oberfläche der Arbeiten nach wie vor zu erkennen sind. Weitere frühe Arbeiten beispielsweise der im Jahr 1994 über einer Tür des Kunstvereins Kippenberger im Fridericianum, Kassel, drapierte Bikini, sowie ein Raster aus zusammengenähten Herrentaschentüchern wurden für Grandville and the Decision of Grandville komplett in Weiß nachgebildet.

Mehrere freistehende Möbelbeine aus dem Jahr 1992 werden auf weißen Sockeln präsentiert, wie Soldaten, die sich zu einem Angriffsmanöver versammelt haben. Ein Sperrholz-Lkw und sein Gegenüber aus Pappe, erstmals gezeigt 2010 anlässlich der Ausstellung The Fatigue Empire im Kunsthaus Bregenz, wurden von ihrer Ladung befreit, die möglicherweise durch etwas anderes oder durch gar nichts ersetzt werden wird.

Indem sie den unheimlichen Animismus von J. J. Grandvilles satirischen Graphiken (beispielsweise Un autre monde, 1844) umkehrt, präsentiert von Bonin ihre Tier-Avatare, etwa den auf einem biomorphen Fake-50er-Jahre-Tisch hängenden roten Einsiedlerkrebs, seit ihrer Bregenzer Ausstellung im vergangenen Jahr als schlaffe und erschöpfte Wesen. In dieser neuen Installation nun griff der Ermattungseffekt bei einer Skulpturengruppe auf einer Tischplatte ineinander verschränkt liegende weiche Wesen auch auf die Farbe über. So wird die Ausstellung, ungewöhnlich für von Bonin, von Weiß beherrscht.

Während er in Düsseldorf lebte und dort an seiner Section Cinéma arbeitete, bezeichnete Marcel Broodthaers sich selbst einmal als Vampir von Düsseldorf. Ebenso wie Broodthaers in seinem selbstreflexiven Spätwerk ist auch von Bonin vom Vampirismus gegenüber anderen schließlich zum Selbstvampirismus übergegangen. Als Vampir ihrer selbst und Vampir von Köln agiert von Bonin innerhalb eines Autovampirismus-Loops, man könnte auch sagen: innerhalb einer Möbiusschleife, die Köln 1993 mit Berlin 2011 verbindet und in einer Galerie präsentiert wird, deren Räume in Form eines Loops angeordnet sind, wobei zu jeder Arbeit ein geloopter Soundtrack gehört.

Auf Grundlage ihres untoten Netzwerks aus Referenzen und sozialen Beziehungen scheint von Bonin ein Document of the Dead geschaffen zu haben, um an dieser Stelle den Titel einer ebenfalls in der Ausstellung gezeigten Videodokumentation über den Zombie-Filmemacher George Romero zu zitieren.

Cosima von Bonin geboren 1962 in Mombasa, Kenia studierte Freie Kunst, Szenografie und Medienkunst bei Günter Förg und Johannes Schütz. Sie lebt und arbeitet in Köln.

Im Verlag DuMont ist ein Kunstkatalog The Lazy Susan Series über erschienen, der einen einen Überblick über die vierteilige und bislang größte Ausstellung von Cosima von Bonin gibt, die von Rotterdam über Bristol nach Genf und zuletzt in die Heimatstadt der Künstlerin, Köln, führt. Sie unterscheidet sich von einer herkömmlichen Wanderausstellung, da sie sich von Ort zu Ort verändert hat. Überdimensionale Kuscheltiere, genähte Bilder und minimalistische Skulpturen füllen die Ausstellungsräume. Mit ihren Installationen changiert die Künstlerin zwischen Ernsthaftigkeit und Witz und hinterfragt die Grenzen zwischen Kunst und Alltag. Begleitend zu ihren Arbeiten thematisiert sie Autorenfunktionen. Künstler aus den Disziplinen Literatur, Musik und Film realisieren zu den Arbeiten von Cosima von Bonin eigene Werke.(Quelle: DuMont Verlag).
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source: artsynet

Cosima von Bonin is known for her large-scale, mixed-media installations that frequently incorporate textiles and oversize stuffed animals, drawing from popular- and vernacular culture. Embracing an approach that incorporates both absurdity and humor, the artist explores ideas like play, improvisation, indoctrination, gender stereotype, and fatigue, as in her “Lazy Susan” series, rotating spherical platforms topped with objects such as the artist’s Purple Sloth Rabbit (2010), a reclining rabbit stuffed animal with the word “Sloth” embroidered on its feet.