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Jonathan Safran Foer

Tree of Codes

Jonathan Safran Foer  Tree of Codes

source: gaite-lyriquenet

Cette semaine, Jonathan Safran Foer, auteur à la plume et aux ciseaux aiguisés, est à l’honneur avec Tree Of Codes : prouesse de livre-objet, promesse de sculpture narrative… « Oldies but Goodies » se focalise sur les productions culturelles conjuguant passé et présent, héritage culturel et innovation technologique.
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source: huffingtonpost

Working on this book was extraordinarily difficult. Unlike novel writing, which is the quintessence of freedom, here I had my hands tightly bound. Of course one hundred people would have come up with one hundred different books using this same process of erasing words from “Street of Crocodiles” in order to carve out a new story, but every choice I made was dependent on a choice Bruno Schulz had made. On top of which , so many of Schulz’s sentences feel elemental, unbreakdownable. And his writing is so unbelievably good, so much better than anything that could conceivably be done with it, that more often than not I simply wanted to leave it alone.

For about a year I always had a printed manuscript of “Street of Crocodiles” with me, along with a highlighter and red pen. The story of “Tree of Codes” is continuous across pages, but I approached the project one page at a time: looking for promising words or phrases, trying to involve and connect what had become my characters, and thinking, too, about how the page would look. My first several drafts read more like concrete poetry, and I hated them.

At times I felt that I was making a gravestone rubbing of “The Street of Crocodiles,” and at times that I was transcribing a dream that “The Street of Crocodiles” might have had. I have never read another book so intensely or so many times. I’ve never memorized so many phrases, or, as the act of erasure progressed, forgotten so many phrases. Tree of Codes is a small response to a great book. It is a story in its own right, but it is not exactly a work of fiction, or even a book.
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source: zeitde

Dem galizischen Schriftsteller Bruno Schulz zufolge schlummert der Keim eines Werks bereits in seinem Rohmaterial. In seinen Zimtläden von 1934 heißt es: “Der Demiurg hatte kein Monopol auf Schöpfung – Schöpfung ist ein Privileg aller Geister. Die ganze Materie wogt von unbegrenzten Möglichkeiten, die in matten Schauern durch sie hindurchgehen.”

Jonathan Safran Foers kürzlich in den USA erschienenes Buch Tree of Codes lag seinerseits als Möglichkeit schon immer in Schulz’ Zimtläden . Es besteht lediglich aus der englischen Übersetzung des polnischen Originals. Diesen Text hat der New Yorker Autor so ausgeschnitten, dass er einen neuen Sinn ergibt. Aus der Street of Crocodiles , wie Schulz’ Kurzgeschichtensammlung auf Englisch heißt, wird somit der Tree of Codes – wobei auch der neue Titel im alten enthalten ist. Aus den Schilderungen des Lebens einer jüdischen Familie im Galizien des frühen zwanzigsten Jahrhunderts wird durch die Auslassungen eine zeitgenössische Erzählung.

Der Autor Jonathan Safran Foer spricht über sein neues Buch “Tree of Codes”, für das er sich der Technik des Ausstanzens bediente. Video kommentieren
Zuallererst ist Foers neues Werk ein Designobjekt von umwerfender haptischer Qualität, das den Leser schon beim ersten Anfassen fesselt. Da auf jeder Seite viel mehr ausgeschnittene Stellen als übrig gebliebene Worte sind, ist das Buch zwischen den Deckeln fast hohl. Beim Lesen rascheln die Blätter fragil, verhaken sich ineinander, drohen bei jeder abrupten Bewegung zu zerreißen.

Eine solche Studie der Materialität des Buches war nie aktueller. Zumindest in den USA sind Kindle und iPad schon jetzt eine ernstzunehmende Konkurrenz für das gedruckte Buch. Tree of Codes ist ein Text, der sich garantiert nicht digitalisieren lässt. Es ist kein Wunder, dass der Titel beim Verlag bereits zeitweilig ausverkauft war. Glücklich, wer das Sammlerobjekt rechtzeitig erstehen kann.

Aber das zerschnittene Buch ist auch eine überaus gelungene Hommage an Schulz. Schon Foers Debütroman Alles ist erleuchtet schuldete den Zimtläden die Schilderungen des fiktiven Schtetls Trachimbrod. Jetzt, mit der Ausschneidetechnik, soll der Charakter des Originals als einer fragmentarischen Überlieferung verdeutlicht werden, wie im Nachwort erläutert wird. Schulz stehe exemplarisch für das Schicksal der zerstörten jüdischen Kultur Ostmitteleuropas. Wie die Tzetel in der Mauer des zerstörten zweiten Tempels verwiesen dessen Kurzgeschichten auf einen größeren, verlorenen Zusammenhang – unter anderem auch auf seinen Roman Messias , der in den Wirren der Pogrome verschollen sei. In den Lücken des Textes wird also gerade das thematisiert, was von der Kultur Galiziens nicht überliefert werden konnte.

Das Thema der Vergänglichkeit spiegelt sich auch in der neu erzeugten Erzählung. Dort heißt es: “Wir sind keine langfristigen Wesen, keine Helden aus Romanen mit mehreren Bänden. Gib offen zu: Unsere Schöpfungen werden nur vorübergehend sein. Das sollen wir als unser Ziel haben: Eine Geste.” Bei Schulz selbst hatte die Passage noch von der Eigenschaft von Modepuppen gehandelt, jetzt wird sie allgemein.
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source: editoracosacnaify

Há em Londres uma nova editora que só faz livros como obras de arte. O nome já diz tudo: Visual Editions. Desde 2009, ela vem lançando livros com propostas ousadas de design; em alguns casos, tão ousadas que implicam uma nova significação para o texto.

Esse é o caso de Tree of codes, do americano Jonathan Safran Foer (um dos autores do Foras da lei…). Ele partiu da sua história favorita do Bruno Schulz, “A rua dos Crocodilos” (que está em Ficção Completa), e criou uma infinidade de novas possibilidades para ela, recortando palavras e trechos de cada página, de forma que, quando sobrepostas, proporcionem outras leituras.