Madeleine Boschan
source: madeleine-boschande
Madeleine Boschan is a deliberate and wilful protagonist of a new generation of artists who, in recent years, have subjected abstract sculpture to a critical actualisation. By reinstating the social dimension of a merely formalist approach, once more, she bestows contemporary aptitude and relevance upon it.
Since 2010, she has participated in numerous group-exhibitions in Europe and North America addressing issues of social role-models, everyday life, architecture or a New Abstraction. She works with the discard of our post-industrial world. She electrifies her sculptures, wires them to each other, and confronts the dodgy conditions of today´s societies with challenging, unruly forms. From Samuel Beckett´s late TV-pieces Boschan has derived genuine poetics of space: space itself is empty and incomprehensible. It is for a body to appear within this void to designate it as a place, to grant contour, form, and shape to it, to constitute it as surrounding space. It is for a body present to formulate space, or a body absent allowing the void to open up again. She emphasises that spatial experience is first and foremost a physical experience: how does a body gain its halt and stand within the void, how does it find its appropriate place and holds up this position, how does it interact with other bodies?
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source: madeleine-boschande
Madeleine Boschan ist eine eigenwillige Protagonistin einer neuen Generation von Künstlerinnen und Künstlern, die die abstrakte Bildhauerei seit einigen Jahren einer kritischen Aktualisierung unterziehen. Indem sie einer bloß formalen Abstraktion die soziale Dimension zurückgibt, macht sie diese wieder tauglich und relevant für die Gegenwart. Seit 2010 nimmt sie an zahlreichen Gruppenausstellungen in Europa und Nordamerika zu Fragen nach gesellschaftlichen Rollenmodellen, Alltagsleben, Architektur oder einer »Neuen Abstraktion« teil. Sie arbeitet mit dem Ausschuss unserer postindustriellen Warenwelt. Sie elektrifiziert ihre Plastiken, verschaltet sie miteinander und konfrontiert die heutigen, zweifelhaften Lebensbedingungen mit herausfordernd widerständigen Formen. Aus den späten Fernseharbeiten Samuel Becketts hat Boschan eine regelrechte Poetologie des Raumes entwickelt: Raum ›an sich‹ ist leer und unfassbar. Erst wenn in dieser Leere ein Körper erscheint und sich ein Ort benennen lässt, nimmt sie Kontur, Form, Gestalt an und wird als umgebender Raum im eigentlichen Sinn erfahrbar. Es sind die anwesenden Körper, die den Raum formulieren, oder die abwesenden, die die Leere wieder aufscheinen lassen. Sie betont, dass Raumerfahrung zuvorderst körperliche Erfahrung ist: wie findet ein Körper Halt und Stand in der Leere, wie findet er einen ihm gemäßen Ort und hält diesen aufrecht, wie verbindet er sich mit anderen Körpern?