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HERMAN MAAT

Paranoid Panopticum

HERMAN MAAT

source: medienkunstnetzde
»Paranoid Panopticum«
Der Betrachter aktiviert das »Paranoid Panopticum«, indem er den schmalen Korridor zwischen den zwei »Wänden« betritt. Durch die verspiegelte Glaswand von einer Videokamera aufgenommen wird das Abbild des Betrachters auf die gegenüberliegende Wand projiziert, um dort Teil einer Geschichte zu werden, die auf dem Theaterstück »An Echo Play« [1923] von Alfred Kreijemborg frei nach dem griechischen Narziss-Mythos basiert. Weil dieser die Liebe der Nymphe Echo verschmähte, verliebte er sich in sein eigenes Spiegelbild. Wie Narziss im Wasser erscheint nun dem Betrachter sein eigenes Spiegelbild, das ihn schließlich selbst zum Betrachteten werden lässt. Das Panopticum ist ein Terminus für einen zirkulären Gefängnisbau, der, unsichtbar für die Insassen, aus einem zentralen Überwachungsturm kontrolliert wird. Allein das Bewusstsein kontrolliert zu werden, bewirkt die Selbstkontrolle der Gefangenen. Die dieser Erfahrung innewohnende Paradoxie – Kontrolle und das Ausgeliefertsein der Gesellschaft an deren Mechanismen – liegt Maat‘s Installation zugrunde. Denn obgleich der Betrachter der Beobachtende ist, bleibt er stets der panoptischen Allmacht seines eigenen allgegenwärtigen Spiegelbildes ausgeliefert.
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source: medienkunstnetzde
The viewer activates the «Paranoid Panopticum» by entering its small corridor between two «walls». Recorded through the mirrored wall by a video camera, the viewer’s image is projected onto the opposite wall, where it becomes part of a story freely adapted by Alfred Kreijemborg in his play titled «An Echo Play» (1923), based on the Greek myth of Narcissus. Instead of returning the affections of the nymph Echo, the protagonist falls in love with his own reflection. Like with the image of Narcissus on the water, the viewer’s own reflection appears now – and the viewer observes only himself. The Panopticum, the terminus of a circulatory prison complex, is controlled from a watchtower not visible for the prison inmates. Having consciousness controlled here causes in effect the self-control among the prisoners. The paradox in this experience – control and society’s surrendering to its own mechanisms – forms the basis of Maat’s installation. Whether as the observer or observed, the viewer is consistently extradited to the panoptic omnipresence of his own all-pervading reflection.