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DUMBTYPE

LIEBHABER (LOVERS)
Computergesteuerte Fünfkanal-Video- / Toninstallation mit fünf Videoprojektoren, einem Achtkanal-Soundsystem und Diaprojektoren […] Als Bild  schlägt ein Liebespaar häufig eine Burg der Ausgrenzung vor. Mit der sexuellen Befreiung der letzten Jahrzehnte hat das Wort nun mehr mit körperlicher Kopplung zu tun als mit der Erhabenheit der „wahren Liebe“. AIDS hat dieser Paarung eine neue Dimension der Vorsicht hinzugefügt. Die lebensgroßen Tänzer in Lovers haben kein Leben mehr. Die nackten Figuren werden auf die schwarzen Wände eines quadratischen Raums projiziert und haben eine spektrale Qualität. Ihre Bewegungen sind einfach und sich wiederholend. Sie gehen hin und her, laufen und rennen mit tierischer Anmut. Ihre Handlungen werden im Laufe der Zeit vertraut, so dass es eine Überraschung ist, wenn zwei der durchscheinenden Körper in einer virtuellen Umarmung zusammenkommen. Diese angeblichen Liebhaber – mehr überlappend als berührend – sind physisch nicht miteinander verflochten.

DUMBTYPE

LOVERS
Computer-controlled, five-channel video/sound installation with five video projectors, eight-channel sound system, and slide projectors […] As an image, a pair of lovers often suggests a castle of exclusion. With the sexual liberation of the last few decades, the word now has more to do with physical coupling than with the sublimity of “true love.” AIDS has added a new dimension of wariness to this pairing. The life-size dancers in Lovers are drained of life. Projected onto the black walls of a square room, the naked figures have a spectral quality. Their movements are simple and repetitive. Back and forth, they walk and run with animal grace. Their actions become familiar over time, so that it is a surprise when two of the translucent bodies come together in a virtual embrace. These ostensible lovers–more overlapping than touching–are not physically entwined.

Tim Otto Roth

Heaven’s Carousel
Mit dem »Heaven’s Carousel« scheint im Herzen der Karlsruher Innenstadt vor dem Naturkundemuseum ein leuchtendes Klang-UFO gelandet zu sein, das antike Sphärenmusik unter den Vorzeichen der Astrophysik des 21. Jahrhunderts neu interpretiert.In zehn Metern Höhe schwebt an einem Kran eine luftige Karussell-Konstruktion, von der an zwölf Strängen insgesamt 36 kugelförmige, leuchtende Lautsprecher hängen. Das »Heaven’s Carousel« hebt in den Abendstunden ab: In Rotation versetzt, drehen sich die in Leuchtkugeln integrierten Lautsprecher mit einem Durchmesser von bis zu 16 Metern über den Köpfen der BesucherInnen. Sie sind eingeladen, sich unter der Installation frei zu bewegen, um das sich kontinuierlich verändernde Klanguniversum zu erkunden. Auch wenn aus den einzelnen Lautsprechern »nur« reine Töne erklingen, so rekombinieren sich diese im Raum zu komplexen Klanggebilden. Aufgrund des Doppler-Effekts klingt dabei ein Ton höher, wenn die Klangquelle auf die BesucherInnen zufliegt, und tiefer, wenn sie sich wieder entfernt.Die Illumination der Lautsprecher vervollständigt das als Auftragsarbeit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) für das Hubble Space Telescope entstandene Gesamtkunstwerk. Die Helligkeit zeigt nicht nur die relative Lautstärke und Aktivität einer Klangkugel an, sondern die gespielte Tonhöhe wird auch in eine spektrale Farbe übersetzt.

JAMES TENNEY

Spectral Canon for Conlon Nancarrow

“The piece consists of a 24 voices canon, where all voices share a same series of decreasing durations (accelerando), and superimpose to one another following a precisely determined pattern. When a voice reaches the end of the series, it begins playing its own retrograde.” Charles de Paiva Santana, Jean Bresson, Moreno Andreatta