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Loan Nguyen

Soleil
Loan Nguyens fotografisches Schaffen besteht im Grunde aus einer einzigen offenen Serie namens “Mobile”, bearbeitet seit 2003. Auch verfolgt sie im Wesentlichen eine Strategie: In nahezu allen Aufnahmen erscheint sie selbst. Dem nicht eingeweihten Betrachter ist sie zunächst eine anonyme Figur – vor einem landschaftlichem oder architektonischem Hintergrund. Mit verhaltenen und stillen Gesten deutet Loan Nguyen auf etwas, macht etwas vor, weist sich über ihre bloße Anwesenheit im Bild eine Stelle in der Welt zu. “Stellenweise” heißt deshalb vielleicht die Ausstellung. Anlage und Komposition der einzelnen Fotografien sind entschieden malerische.Ihre Arbeit lässt sich aber auch im Zusammenhang von Themen wie “Heimat” und “Migration” interpretieren. Zwar ist Loan Nguyen 1977 in Lausanne geboren, aber ihr Vater kam einst aus Vietnam in die Schweiz. Daraus ist das Projekt, “De-Retour” entstanden. Es zeigt die Reise ihres Vaters, Schweizer Staatsbürger wie sie, zurück in das Land seiner Kindheit nach 38-jähriger Abwesenheit. Darüber sagte Loan Nguyen selbst: Während dieser Aufenthalte fotografierte ich Landschaften, Objekte, die Menschen, die wir kennenlernten, und viele Hinweise und Zeichen, die uns mit diesem Land verbinden. Ich fotografierte meinen Vater, wie er vertraute, aber vergessene Orte wiederentdeckte, alte Freunde wiedertraf, deren Gesichter sich genauso verändert hatten wie das Land selbst.