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Mischa Kuball

speech – speed

source: nrw-museumde

Dass sich die Projekte auf den öffentlichen und vor allem urbanen Raum beziehen und dort auch mit Licht sichtbar gemacht werden, ist ein zentraler Aspekt im Werk Kuballs. Mit den Licht-Arbeiten und Projektionen entstehen sichtbare Eingriffe und neue räumliche Wahrnehmungskontexte, die hinweisen, neu strukturieren, verändern und bisweilen auch bis zur Auflösung des Raums durch Licht führen können.

Mischa Kuball wird 1959 in Düsseldorf geboren. 1980 — 84 studiert er zunächst Medienpädagogik an der FH Düsseldorf, 1984 — 88 schließt sich das Studium der Japanologie und ostasiatischen Mythologie an der Freien Universität in Berlin an. Seit 1990 gewinnt er für die ab Mitte der 1980er Jahre entstehenden raumbezogenen Projekten und Lichtinstallationen zahlreiche Preise und erhält Stipendien im In- und Ausland. Auf einige Lehraufträge an Universitäten und Kunsthochschulen folgt 1999/2000 eine Gastprofessur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 2004 hat er eine Vertretungsprofessur an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, 2005 — 08 übernimmt er die dortige Professor für Medienkunst. Seit 2007 hält er die Professur für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln. 2007 gründet Kuball das Experimentallabor »MinusEins«.

Mit den seit Beginn der 1990er realisierten Arbeiten bezieht sich Kuball v.a. auf Architekturen und spezielle urbane Situationen, bauliche Gegebenheiten im öffentlichen Raum, die geschichtsbezogenen Markierungen und potenten Aufrichtungen gleichkommen. Das Illuminationsprojekt Megazeichen (1990) setzt beispielsweise auf die strukturierende Beleuchtung eines einzelnen Gebäudes, das aus der Skyline am Düsseldorfer Rheinufer herausragt. Der Stahlskelettbau des Mannesmann-Hochhauses von 1958 (der Architekten Architekten Egon Eiermann und Paul Schneider-Esleben) wird durch die veränderte Beleuchtungssituation bei Nachtansicht neu rhythmisiert, strukturiert, wobei die Horizontalen der Etagen trotz wechselnder Beleuchtung Orientierungspunkt bleiben.

Urban Context (1995 — 2000) ist stärker der kollektiven Erinnerung gewidmet und fokussiert durch seine Lichtregie die Besonderheit eines spezifischen Ortes (Bunkers) in Lüneburg. Kuball beleuchtet gleichsam die lokale Geschichte, die sich über den Hinweis auf einen tatsächlich unzugänglichen Ort vermittelt. Mit der Installation Greenlight – Montevideo (1999) im Barrio von Montevideo, in der durch den Einsatz von Baulampen eine grünliche Lichtsituation an den Gebäuden hergestellt wird, rekurriert Kuball erneut auf die Historizität des Ortes. Zugleich bezieht er sich durch die lautmalerische Nähe des Werktitels zum Begriff »grihne Leit« (Bezeichnung für die im Barrio Reus eintreffenden Aschkenasim, d.h. Juden aus Mittel- und Osteuropa) auf einen speziellen historischen Kontext, der die Bevölkerung des Stadtteils betrifft. An die sprachbezogene bzw. begriffliche Dimension der Arbeit knüpft auch das spätere Projekt Power of Codes – Space of Speechvon 1999 insofern an, als Kuball mit rotierenden Projektionen im Raum sprachliche Kodierungen und Bezeichnungskonventionen im musealen Sammlungszusammenhang hinterfragt.

Dass sich die Projekte auf den öffentlichen und vor allem urbanen Raum beziehen und dort auch mit Licht sichtbar gemacht werden, ist ein zentraler Aspekt im Werk Kuballs. Ebenso kennzeichnet sie die Auflösung der Genre- und Raumgrenzen zwischen Ausstellung und Projekt, zwischen Innen- und Außenraum (vgl. public entrance, 2005/2006). Mit den Licht-Arbeiten und Projektionen entstehen sichtbare Eingriffe und neue räumliche Wahrnehmungskontexte (vgl. Flash Tunnel NY, 2006), die hinweisen, neu strukturieren, verändern und bisweilen auch bis zur Auflösung des Raums durch Licht führen können (darkroom, 2003). In der ArbeitPublic Catharsis (2002) während der Ausstellung »Lux Europae« wird der Bezugsraum durch die Thematisierung der öffentlichen Rede und Redefreiheit noch einmal in veränderter Form aufgegriffen. Nun sind es die lichten Markierungen Kuballs, die einen neuen Ort kreieren, der zugänglich sein, eine Nische in den allgemein schwindenden Zonen öffentlichen Lebens bieten soll.

In der zweiteiligen Installation Public Preposition no. 1 (2009) zeigt Kuball die Leuchtschrift des Wortes »INTERVENTO« (Bereitschaft) an der Fassade der Caserma Cornoldi in Venedig. Die Beschriftung erzeugt einen cinematografischen Effekt, der sich ebenso dem Anbringungsort wie der Schrifttype der langgestreckten Versalien verdankt, die zugleich an die in der Zeit des Faschismus gebräuchlichen modernen Typen an öffentlichen Gebäuden erinnern. In der Arbeit finden auf diese Weise und erneut im öffentlichen Raum verschiedene mediale Aspekte von Theater, Werbung und Kunst am Bau zusammen.

Neben ephemeren Installationen und Licht-Projekten realisiert Kuball auch permanente Arbeiten, so u.a. Yellow marker im IBA Emscher-Park im Ruhrgebiet (2000) oder auch die Licht-Installation pacemaker (2006), die mit pulsierenden Lichtströmen auf die unsichtbar gewonnene Energie in einem Düsseldorfer Kraftwerk verweist. Zu den aktuell geplanten Projekten Kuballs zählt das partizipatorische Projekt 100 Lichter / 100 Gesichter für Ruhr.2010 (»mapping the region«): Im Tausch gegen das Geschenk einer Lampe sollen die Lebensgeschichten der teilnehmenden Ruhrgebietsbewohner dokumentiert, fotografisch erfasst und anschließend in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum gezeigt werden.

Mischa Kuball lebt und arbeitet in Düsseldorf.
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source: arteelpais

Nació en 1959 en Düsseldorf, Alemania, ciudad en la que vive y trabaja. Mischa trabaja en el ámbito público desde 1987. Utiliza la luz como medio para explorar el espacio arquitectónico, así como también el discurso político y social en sus instalaciones y fotografías, reflejando toda una gama de aspectos -desde estructuras socioculturales hasta intervenciones arquitectónicas- mientras que revigoriza o reinterpreta su carácter y contexto monumental en la historia de la arquitectura. En sus proyectos motivados por una participación política, el espacio público y el privado se funden en un todo indistinguible, dando lugar a una plataforma para la comunicación entre el público, el artista, la obra misma y el espacio público. Desde 2007, Kuball es Profesor de la Academy of Media Arts Cologne, donde fundó el Laboratorio Experimental- 1/Minus Eins. Sus exhibiciones han sido presentadas en Bauhaus Dessau (1992), Jewish Museum of New York (2002), Hamburger Kunsthalle (2007) y NTT-Intercommunication Center Tokyo (2008). Sus instalaciones temporarias han sido exhibidas en Kunstsammlung NRW de Düsseldorf (2005), Neue Nationalgalerie de Berlin en 1999, ZKM|Center for Art and Media Karlsruhe (2005) y en el Centre Pompidou-Metz (2010). Además, desde el 2009, Mischa ha desarrollado una serie de instalaciones site specific llamadas Public Preposition y presentadas en Caserma Cornoldi de Venedig y Chinati Foundation de Texas (2009), Toronto, Canada (2011) Bone14-Performance Festivals, Bern (2011). .En 2010, organizó NEW POTT, un proyecto participativo para 100 familias de 100 Since the beginning of 2011 his complex project platon’s mirror was exhibited at ZKM | Museum of Contemporary Art Karlsruhe, Artspace Visual Arts Centre Sydney, MNAC in Bucharest, Central St. Martin School London, Kunsthalle Düsseldorf, and other places. En 2014 expuso en Buenos Aires.
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source: lichtkunst-unnade

Mischa Kuball’s installations question the characteristics of a room in a visual and kinetic way. They move their boundaries and open them in another dimension, far from whatever time and spatial structure. Space and place are comprehended anew; Kuball is interested in the nature of the human surroundings, and in the perception and experience of the human being in that space.
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source: mischakuball

Since 1984, Mischa Kuball (* 1959 in Düsseldorf) has been working in public and institutional spaces. He received notable awards and scholarships and since 1991 he has been teaching at various universities and art schools. 1999/2000 he was visiting professor at the Academy of Visual Arts Leipzig, working on the subject of light and space, from 2004 to 2008 he taught media art at the University of Arts and Design Karlsruhe. Since October 2007 he has been professor for media art at the Academy of Media Arts Cologne and founded the „-1/MinusEins Experimentallabor“ there. Using the medium of light – in installations and photography – he explores architectural spaces and contributes to social and political discourses. He reflects the varying facets of cultural social structures to the point of architectural interventions that either highlight or reprogram the character and architectural context. In politically motivated and participatory projects the public and private space are crossed over. They make possible a communication between participants, the artist, the art work, and the public space.
For the São Paulo Biennial in 1998 Kuball worked with private lamps. In later years, architectures such as the Mannesmann-tower in Düsseldorf (1990) or the Stommeln synagogue (1994) were transformed into individual bodies of light. During his project „…a window“ in the Johanneskirche in Düsseldorf (2001), he also worked with natural light. He realized further pieces in well-known institutions in Germany and abroad: at Bauhaus Dessau (1992), Jewish Museum, New York (2002), Hamburger Kunsthalle (2007), NTT-Intercommunication Center Tokyo (2008).
Temporary installations were exhibited at Kunstsammlung NRW Düsseldorf (2005), Neue Nationalgalerie, Berlin (1999), ZKM | Center for Art and Media Karlsruhe (2005) and Centre Pompidou-Metz (2010). Additionally, since 2009, Mischa Kuball has developed a series of sitespecific installations entitled „public preposition“ that were shown at Caserma Cornoldi, Venedig (2009), Chinati Foundation, Marfa, Texas (2009), in Toronto, Canada (2011) as well as in the context of the Bone14-Performance Festivals, Bern (2011). In 2010, on the occasion of RUHR.2010 and the European City of Culture, in collaboration with Harald Welzer and Christoph Keller, Mischa Kuball organized „NEW POTT“, a participatory project with one hundred families from one hundred countries.
Since the beginning of 2011 his complex project „platon’s mirror“ was exhibited at ZKM | Museum of Contemporary Art Karlsruhe, ARTSPACE Sydney, MNAC in Bucarest, Central St. Martin School London, Kunsthalle Düsseldorf, and other places. Numerous publications accompany the ephemeral, mostly time based projects, among these are Florian Matzner (ed.), „Mischa Kuball‚ … in progress“ 1980–2007, Hatje Cantz, Ostfildern 2007, Harald Welzer and Mischa Kuball (ed.), „New Pott – neue Heimat im Revier“, JRP Ringier, Zürich 2010, „platon´s mirror and the actuality of the cave allegory“, Andreas F. Beitin / Leonhard Emmerling / Blair French (ed.) and inspired by projections by Mischa Kuball, publisher Walther König Cologne, 2012.
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source: galerielaurentmueller

Mischa Kuball est né en 1959 à Düsseldorf, où il vit et travaille. L’artiste intervient dans la sphère publique depuis 1987. Il utilise la lumière comme un outil d’exploration des espaces architecturaux, dans leur dimension politique et sociale. Ses interventions dans l’espace public, ou dans des architectures, soulignent, ou ré-interprètent leur contexte historique. Ses projets de nature politique et participative abordent l’espace public et privé comme un tout indissociable. Chaque projet de Mischa Kuball ouvre une plateforme de communication entre les visiteurs, l’artiste, l’œuvre exposée et l’espace public. Depuis 2007, Mischa Kuball est professeur à l’Academy of Media Arts de Cologne, où il a fondé avec des étudiants le -1/MinusEins Experimental Lab.
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source: meta-lichtde

Mischa Kuball wurde 1959 in Düsseldorf geboren. Seit 1984 arbeitet er im öffentlichen und institutionellen Raum und erhielt zahlreiche Förderpreise und Stipendien.
Seit 1991 hatte er zudem Lehraufträge an Universitäten und Kunsthochschulen. 1999/2000 war er Gastprofessor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig zum Thema Licht und Raum, 2004 – 2008 lehrte er Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seit Oktober 2007 ist er Professor für Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) und gründete dort das „-1/MinusEins Experimentallabor“. Mithilfe des Mediums Licht – in Installationen und Fotografie – erforscht er architektonische Räume und führt soziale und politische Diskurse. Er reflektiert die unterschiedlichen Facetten von kulturellen Sozialstrukturen bis hin zu architektonischen Eingriffen, die den Wahrzeichencharakter und den architekturgeschichtlichen Kontext betonen oder neu kodieren. In politisch motivierten und partizipatorischen Projekten verschränken sich öffentlicher und privater Raum. Sie ermöglichen eine Kommunikation zwischen Teilnehmern, dem Künstler, dem Werk und dem öffentlichen Raum.
Kuball arbeitete mit privaten Lampen, wie auf der Biennale von São Paulo (1998) oder verwandelte Architekturen wie das ehemalige Mannesmann-Hochhaus in Düsseldorf (1990) und die Synagoge in Stommeln (1994) zu eigenständigen Lichtkörpern. Kuball bedient sich auch des natürlichen Tageslichts, wie sein einjähriges Projekt „…ein Fenster“ in der Johanneskirche in Düsseldorf (2001). Weitere Arbeiten wurden in zahlreichen Orten und mit Institutionen im In- und Ausland realisiert. Im Bauhaus Dessau (1992), Jewish Musem, New York (2002), Hamburger Kunsthalle (2007), NTT-Intercommunication Center Tokyo (2008). Temporäre Installationen wurden am Eingang der Kunstsammlung NRW Düsseldorf (2005), der Neuen Nationalgalerie, Berlin (1999), dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (2005) und dem Centre Pompidou-Metz (2010) installiert.
Seit 2009 verwirklicht Mischa Kuball außerdem eine Reihe von ortsspezifischen Installationen, die den gemeinsamen Titel „public preposition“ tragen und unter anderem mit der Caserma Cornoldi, Venedig (2009), der Chinati Foundation, Marfa, Texas (2009), in Toronto, Canada (2011) und im Zusammenhang des Bone14-Performance Festivals, Bern (2011) realisiert wurden. 2010 setzte Mischa Kuball ein partizipatorisches Projekt mit Harald Welzer und Christoph Keller, „NEW POTT“, mit hundert Familien aus hundert Nationen anlässlich der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 um.
Seit Anfang 2011 war sein komplexes Projekt „platon’s mirror“ u. a. im ZKM | Museum für Neue Kunst Karlsruhe, ARTSPACE Sydney, MNAC in Bucarest, Central St. Martin School London und der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen. Zahlreiche Publikationen begleiten die meist ephemeren, zeitbasierten Projekte, u.a. „Mischa Kuball, …in progress“ 1980-2007, Hrsg. von Florian Matzner bei Hatje/Cantz, Ostfildern 2007, „New Pott – neue Heimat im Revier“, Hrsg. von Harald Welzer/Mischa Kuball, in der Christoph Keller Edition bei JRP/Ringier, Zürich 2010, „Platons Spiegel und die Aktualität des Höhlengleichnisses“, Hrsg. von Andreas F. Beitin / Leonhard Emmerling / Blair French und angeregt durch Projektionen von Mischa Kuball, Verlag Walther König, Köln 2012.