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STEFAN WEWERKA

Classroom Chair

source: pinakothek

Polyfunctionality and deconstruction of everyday objects, irony and humour as weapons and moments of profound insight: these are some of the ideas behind the works by the architect, designer, sculptor and film-maker, Stefan Wewerka (born in 1928, in Magdeburg).
In his works, Wewerka pushes against conventional concepts relating to art and aesthetics, rationalism and functionalism. As a result for instance, the Last Supper is turned into a weird affair, the kitchen space turned into a kitchen tree. Wewerka’s unmistakable trademark is the manipulation of chairs. Sawn, hacked and bent out of shape, these chairs subversively thwart previously unquestioned concepts relating to furniture. In stark contrast to this, however, are his sculptural furniture designs, adapted to suit the requirements of the human body and its habits.
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source: mobildonaukurier

Der in Magdeburg geborene Wewerka, der 1950 sein Architekturstudium in Berlin bei Max Taut beendete, hat eine Begabung, um die Ecke zu denken – und dies auch zu zeichnen. Seine Skizzen deformieren Körper, aber im richtigen Maßstab und perspektivisch genau. Aus diesen Blättern entstehen dann Objekte, die scheinbar Bekanntes zitieren und doch ganz anders sind. „Abendmahl“ nennt er einen langen Tisch aus dunklem Mahagoni-Holz, an dessen Seiten insgesamt zwölf Stühle stehen. Aber Tafel und Sitzgelegenheiten sind verzerrt und verkürzt, der Betrachter glaubt sich genarrt und der potenzielle Benutzer wird enttäuscht. Solche Möbel sind nicht zum Sitzen gedacht, sondern eine Übung für Auge und Gehirn.
Die Schule mit ihren Stühlen muss ein wichtiger Ankerplatz für Wewerkas Kreativität sein. Von einem gewöhnlichen Klassenzimmer-Stuhl biegt er eine Seite zum Kreissegment, die andere Seite des Sitzmöbels muss der Bewegung folgen – und schon ist ein Ding entstanden, das wie ein bockiges Tier die Vorderhufe aufstemmt und dessen Sitz sich als Rutsche neigt. „Wer hat hier zu viel auf dem Stuhl gewippt“ möchte man fragen und den Übeltäter in die Ecke schicken. Aber dort wartet ein Eckstuhl, auf dem niemand mehr sitzen kann, weil er in die Mauer hineingebaut ist. Viele dieser Entwürfe stammen aus den Jahren um 1970, und die Klarheit dieser Un-Möbel ist wohltuend. Aber Wewerka konnte auch sehr rationell planen, etwa einen Küchenblock, der an einer einzigen vertikalen Stange montiert wird. Platzsparend und funktional versammelt dieser sogenannte „Küchenbaum“ alles, was ein Single zum Kochen braucht.