Ulla Von Brandenburg
Seven Curtains
In ihrer ersten Einzelausstellung in Österreich zeigt Ulla von Brandenburg als Teil einer spezifisch auf den Hauptraum der Secession zugeschnittenen Installation ihren neuen Film “Die Straße”. Die Kamera des Schwarz-Weiß Films verfolgt in einer einzigen ungeschnittenen Einstellung die Aktionen der DarstellerInnen, die von Brandenburg in einer ephemeren Kulissenstadt aus weißen Leinwänden unter freiem Himmel in Szene gesetzt hat. Durch die stilisierende Szenerie, die geheimnisvollen und rätselhaften Rituale, welche die Interaktion der SchauspielerInnen untereinander bestimmen, und das Lied, das sie abwechselnd singen, haftet dem Film eine besondere Poesie an.Wie der Film so lotet auch die Installation die verschiedenen Wirklichkeitsebenen und Grenzbereiche zwischen dem Sein und Schein aus. Vor die Filmprojektion stellt von Brandenburg eine begehbare Bühnenkonstruktion und initiiert durch verschiedenfarbige Theatervorhänge, Treppen, Tribünen und ZuschauerInnenebenen ein Spiel mit dem Davor und Dahinter, Außen / Innen und letztlich eine Konfrontation der BetrachterInnen mit sich selbst und ihrer Rolle. Wie häufig im Werk Ulla von Brandenburgs dient der Vorhang als ein Mittel, um einen Übergang zu markieren von der realen Welt in jene des Theaters, in einen geistigen Raum, in dem die Imagination, Träume und das Unbewusste regieren und keine zeitlichen oder räumlichen Schranken existieren.