LAURA WAGNER
selfportrait with tongue
source: vonhektor
Das Video „Selbstportrait mit Zunge“ ist die schlüssige Fortführung von Laura Wagners Arbeit am und mit dem photographischen Selbstportrait. Der historische Bezug der Arbeit ist jedoch nicht nur inhaltlich am inszenierten Bild festzumachen: Wesentliche Referenzpunkte zur klassischen Portraitmalerei – die bis heute in ihrer Ästhetik von der Photographie aufgegriffen wird – wurden in der vorliegenden Videoarbeit neu gesetzt, wenn einerseits der Prozess des Stillhaltens im Portrait thematisiert wird, und zum anderen die Verlebendigung dessen mittels der bewegten Zunge zu einer symbiotischen Verbindung führt. Im Gegensatz zur Portraitmalerei jedoch versucht die Künstlerin keine subjektiven Werte zu ihrer Person zu vermitteln, sondern es geht vielmehr um eine Form von nach außen gekehrter Materialität, welche erst in der Prozesshaftigkeit des Mediums zu fassen ist, und sich schließlich in der Bewegung und Ausstülpung der Zunge manifestiert. Darüber hinaus weist die Wahl des Ausschnittes selbst klar auf einen Teil des klassischen Diptychons hin, dessen männliches Gegenstück nicht vorhanden zu sein scheint: In der Eigenschaft des Videos als Einzelbild wird somit nicht nur das Eigenleben der Zunge, sondern vor allem die Selbstreferenz der Arbeit unterstrichen.
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source: laurawagnereu
Selbstportrait mit Zunge is a video portrait that shows the artist in profile, wearing the traditional dress and hairstyle of her homeland, stretching out her tongue and moving it slowly. Mirroring the non-durational aspect of painting, a conventional means of portraiture, the work isn’t marked by beginning or end points. Selbstportrait mit Zunge challenges the notion of temporality as an essential component of video, a medium that is normally defined by the presence of durational elements.
The video Selbstportrait mit Zunge continues Laura Wagner‘s work with the photographic self-portrait. Key references to classical portrait painting are most often recalled, in terms of aesthetics, by photography. In Selbstportrait mit Zunge references to classical portrait painting are instead created through still image and animation entering into a symbiotic relationship by way of the moving tongue. In contrast to portrait painting, there is no intention to convey any subjective values, but rather to illustrate a form of materiality turned inside out. The selection of the framing, as well as the visual characteristics of the video, underscores not just the tongue having a life of its own but – above all – the works self-reference.