Erika Hock
Shifters
source: kultur-geniessende
Sie sind referentiell und autonom zugleich, gehen entweder direkt auf die Ausstellungssituation ein oder übersetzen Formen aus dem Stadtbild in den Ausstellungsraum. Diese können sowohl Details sein, wie etwa die grafische Eigenschaft der Schrägseilbrücken, oder auf den ersten Blick weniger ersichtliche Strukturen, wie etwa der Grundriss des Barcelona-Pavillons von Mies van der Rohe. Letzterem entlieh die Künstlerin alle waagerechten Linien, um sie aus Glasplatten zu einer neuen architektonischen Form zusammenzusetzen. In einer anderen Arbeit transformiert sie das berühmte Düsseldorfer Dreischeibenhaus – analog zu seiner Funktion im Stadtbild – in einen Stoff-Raumteiler mit applizierten Holzleisten. Damit kommentiert Erika Hock die modulare Innenraumgestaltung moderner Architektur und konterkariert das Streben der Moderne nach der Loslösung vom Ornament.
Erika Hocks Objekte und Installationen bekommen durch Material und Form mal
architektonische Anmutung, mal erinnern sie an Interieur. Dabei wirken sie oft spielerisch und entwickeln Design- oder Fetisch-Charakter. Ihre Arbeiten können ebenso Hommage sein wie Karikatur, sie verklären und verdeutlichen zugleich.
Für Ihre Ausstellung im LehmbruckMuseum hat die Stipendiatin ganz bewusst das Souterrain gewählt, einen flachen Raum mit dunkler Deckenvertäfelung. Mit ihrer Installation und den Objekten will sie „den Kabinettcharakter des Raumes aktivieren und museale Ausstellungsarchitektur kommentieren“. Den gezeigten Arbeiten liegt jedoch auch eine Beschäftigung mit Architekturmodellen als autonomen Objekten und deren Präsentationweise zugrunde. Diese sogenannten „Shifters“, die durch ihre modulare Struktur und die Größe beispielsweise Modelle für Pavillonbauten sein könnten, werden durch die Präsentation auf Tischen zu inszenierten, maßstabsunabhängigen Objekten, die an Kartenhäuser oder Leporellos erinnern.
Zur Künstlerin
1981 geboren in Dschangi-Dscher, Kirgisistan 2001-2003 Studium der Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität, Münster und Kunst an der Kunstakademie Münster bei Guilliaume Bijl 2004-2009 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Irmin Kamp und Rita McBride Erik Hock lebt und arbeitet in Düsseldorf. Auszeichnungen/Stipendien
2009-2011 Wilhelm Lehmbruck-Stipendium 2010 Nam June Paik Award Förderpreis Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW 2009 Förderankauf des Landes NRW / Sammlung Kornelimünster, Aachen Audi Art Award Förderpreis für Bildende Kunst des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
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source: kunst-aus-nrwnrwde
Erika Hock, geboren 1981 in Kirgisien, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Gent, sie studierte 2001-2004 Geschichte und Kunst in Münster, nach einem Gastsemester in Sydney dann von 2004-2009 an der Kunstakademie in Düsseldorf, wo sie das Studium als Meisterschülerin mit dem Akademiebrief abschloss.
Der Schwerpunkt ihres Schaffens liegt im von der Architektur beeinflussten, modellartigen, raumbezogenen, skulpturalen Bereich, wobei Vorstellungen modularer, pavillonartig zusammensetzbarer Elemente entscheidend sind.