Istvan Kantor
source: ciacca
Istvan Kantor was born in Budapest, Hungary in 1949 and arrived in Montréal in 1979. He now lives in Toronto.
Istvan Kantor, aka as Monty Cantsin, immigrated to Canada in 1979. In Montréal, he originated the “neoist apartment festivals” during which participants destroyed furniture, spontaneously created music and noise as they exchanged blood. In 1993, Les Cent jours d’art contemporain de Montréal presented Istvan Kantor / XX Monument temporaire, bringing together the artist’s performances, installations, and recent video productions. Subversive, angry and marginal, Kantor is nevertheless a renowned artist, having received the Governor General’s Visual and Media Arts award in 2004.
Instigator of the neoist movement that no-one, including the artist, can define, Kanto expresses himself in various ways: music, postal art, sculpture cinetique, multimedia installations. However, performance remains his favorite expression mode and he is more particularly well known for his blood projections or live blood donations. (Blood Campaign). Provocative and confrontational, both politically and esthetically, Kantor favors themes such as the accumulation of detritus, destructive interactions and exchanges between the body and technological machines, with all its resulting degradations.
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source: mailartistswordpress
Istvan Kantor ist ein ungarnstämmiger kanadischer Performance- und Videokünstler, Industrial- und Elektropopsänger und Begründer des Neoismus. Er ist auch als Monty Cantsin bekannt. Istvan Kantor wurde 1949 in Budapest geboren, wo er zunächst Medizin studierte. 1976 emigrierte er über Paris nach Montreal. Gegenwärtig ist er in Toronto zu Hause, wo in den 1990er Jahren seine drei Kinder Jericho, Babylon und Nineveh zur Welt kamen.
Sein Hauptthema ist der Kampf um Individualität in einer technologisierten Gesellschaft. Während der letzten drei Jahrzehnte wurde er oft wegen seiner Guerilla-Interventionen in Museen verhaftet. Er erhielt aber auch viele Auszeichnungen, darunter den Telefilm Canada Award für den besten Kanadischen Film (1998), den Transmediale Award (2001) in Berlin, den Governor General‘s Award für Visuelle und Medien-Künste (2004) und den European Media Art Award (2009) in Osnabrück.
In den 1970er Jahren war er Teil der Underground-Kunstszene um Laslo Beke im kommunistischen Budapest. 1976 traf er im Art Club Budapest den amerikanischen Mail Artisten David Zack, der damals mit seiner Mail Art-Collektion durch Europa tourte. Ermutigt durch Zack emigrierte er nach Montreal. 1978 zog er für ein Jahr zu Zack, dann zu Blaster Al Ackerman nach Portland, Oregon, wo er sowohl mit Mail Artisten, als auch mit Künstlern aus der Industrial Music-Szene arbeitete. Kantor war einer der vielen, denen Zack vorschlug, die multiple Identität des Monty Cantsin anzunehmen. Aber nur Kantor wurde so sehr Cantsin, dass man ihn heute mit diesem Namen assoziiert. In Montreal organisierte er die Mail Art-Show The Brain in the Mail (1979) und versammelte junge Menschen in aller Welt unter dem Begriff Neoismus, die die Identität des Monty Cantsin annahmen.
Kantors bekannteste Arbeit der späten 1970er und frühen 1980er Jahren war seine Blood Campaign, eine fortlaufende Performance, bei der er sein eigenes Blut auf Wände, Leinwände oder ins Publikum schleuderte, häufig in Kombination mit eigenen Elektropop-Songs, die Elemente von New Wave, Industrial und ungarischer Folklore mischten. Sie können als subtile Travestie der Performances der Wiener Aktionisten angesehen werden. Häufig malte er mit seinem eigenen Blut ein großes X an die Wände moderner Museen. 2004 schleuderte er ein Fläschchen Blut an die Wand des Hamburger Bahnhofs, dem Museum für Gegenwart in Berlin, neben einer Michael-Jackson-Statue von Paul McCarthy.