Leo Peschta
Der Zermesser
source: leookag
Die Arbeit ist am besten als autarker “Raum greifender Körper” beschreibbar – ein Körper dessen Selbstzweck es ist, den ihn umliegenden Raum zu ertasten und den Zusammenhang zwischen eigener Form und Umwelt zu artikulieren.
Die Ausgangsform ist ein regulärer Tetraeder, ein hoch symmetrisches Objekt (alle Ecken, Kanten und Flächen sind untereinander gleichartig). Durch Ändern der Längen seiner Seiten ist es ihm möglich, diese perfekte Symmetrie zu brechen, seine Ausbreitung im Raum zu ändern und so “Raum Anzunehmen” .
Dieses Wechselspiel zwischen dem Innen und dem Außen, zwischen ihren beiden Gestalten und dem Versuch des Einen das Andere auszuloten, erzeugt Bewegung im Raum. Diese Bewegung wiederum macht den Unterschied zur klassischen Skulptur aus un erweitert sie durch Faktoren wie Bewegung, Masse, Energie, Kraft und Zeitgestalt.
Jede Seitenlänge ist eine autonome Einheit. Versehen mit einem Mikrokontroller, eignener Stromversorgung und Motoren sind sie in der Lage über ihre eigene Ausbreitung zu bestimmen und so eigenständig die Form der Entität zu veränderen.
Trotzdem ist es zwingend notwendig, dass alle Teile der Maschine in andauerndem Kontakt zueinander stehen; da jede Entscheidung einer Einheit es möglich macht die Regeln ihrer gesamten Geometrie zu überschreiten und den Körper in sich zusammenfallen zu lassen.
Das Wissen um die Position bzw. die Ausdehnung der einzelnen Module untereinander ermöglicht es dem gesamten Körper – durch Einnehmen bestimmter Verhältnisse der Seiten zueinander – sich frei im Raum durch kippen zu bewegen.
Um das zu bewrkstelligen sind alle Seitenelemente und Eckpunkte per Funk, durch ein intelligentes Mesh-Netzwerk, das sich selbst konfiguriert und dafür sorgt, dass die von einem Modul gesendeten Daten nur den gewünschten Empfänger und nicht alle sich im Netzwerk befindlichen Module erreicht, miteiander vernetzt.
Erreicht die Maschine die Grenzen ihrer Umgebung (drei ihrer vier Eckpunkte berühren den Umraum, sie nimmt so, eine für sich ideale, da aussagekräftige und stabile Lage im Raum ein) speichern die Einzelteile ihrer relative Position zu einander, nicht in dem Anspruch den Raum kartografieren zu wollen, sondern viel mehr ihre Form die sie an die grenzen ihrer Welt gebracht hat hat zu verinnerlichen.
Diese gespeicherten Zustände dienen dann als Grundlage für weitere Bewegungsabläufe, und führen in ihrer letzten Konsequenz zu einer Choreografie von Berührungen der beiden Körper, des Außen und Innen.
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source: kiblixorg
Der Zermesser is a physical object whose purpose is to feel its way around and to articulate the relation between its own shape and its surroundings. By changing the length of its sides, this object breaks its own perfect symmetry and can feel the surrounding room with sensors attached to each of its corners. The knowledge of the position and the extension of the individual modules and of the interrelationship among their respective positions enables the entire object to move freely within the space by shifting its center of gravity.
Leo Peschta (b. 1978, Vienna, Austria) is an artist and a researcher. After studies of photography and graphic design, Leo Peschta graduated in digital media arts from the Academy of Applied Arts Vienna in 2007. During his studies he worked in all different fields of media-arts including sound, installations and software, developing over the years a special interest in the subject of robotics and machinery, which became the main field of his work. After his studies, he also started to work with the vienna based group “research center for shared incompetence” working on the messy and heterogeneous interfaces between science and society. His works have been exhibited at museums, festivals and galleries worldwide, including a solo exhibition at Ars Electronica – Tabakfabrik (Linz, 2010), Translife – The National Art Museum of China (Bejing, 2011), NIME (Oslo, 2011), Process as Paradigm, Museum Laboral (Gijon 2010), Artbots – Science Gallery (Dublin, 2008), un_space – Museum for Applied Arts Vienna (Vienna 2007). Leo Peschta has won several awards such as the robots choice award at Artbots 2008; honorary mention at VIDA13, an international competition on Art & Artificial Life; the Heinrich Klotz Stipendium ZKM Karlsruhe.
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source: digitalartarchiveat
leo peschta der zermesser, 2007 Robot Der Zermesser is an autonomous object whose purpose is to feel its way around and to articulate the relation between its own form and its surroundings. Each side and each corner are autonomous entities. The four corners are capable of recognising when the object reaches the borders of its surrounding space. The six sides can control their own length and thereby change the shape of the whole object. This transformation also enables the object to move freely within the space by changing its centre of gravity and its dispersion. Each side is in continuous communication with all the other sides and corners, given that the decision of each entity holds the possibility of breaking the geometric rules of the overall shape and letting it collapse.