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LITTLE WARSAW

installation in grafenegg schlosspark

LITTLE WARSAW

source: geschichtelandesmuseumnet

Eine gelbe Telefonzelle auf einer weißen Pyramide in einem Schlosspark: Little Warsaws Projekte bauen häufig auf einem Moment der Dislokation, der Verschiebung, der Kontextveränderung auf, viele Projekte bringen ideologisch aufgeladene Objekte in andere Zusammenhänge. So haben die Künstler z. B. 2004 die Bronzestatue eines Bauern aus einem kleinen ungarischen Dorf nach Amsterdam transportiert und ein paar Jahre zuvor ein Gebäudeportal aus den Zwanzigerjahren samt liegendem Soldaten in weichem Silikon abgegossen.

Für den Schlosspark von Grafenegg wurde eine Skulptur realisiert, die den Begriff des Parks kritisch untersucht: als gestaltete Landschaft, als Raum des Außergewöhnlichen, der Entdeckungen und Überraschungen, der inszenierten Blicke – gleichzeitig Themenpark und Museum. Die Telefonzelle stammt aus Westberlin, und der Titel der Arbei, “Balance Capsule”, gibt einen Hinweis auf die komplexen Zusammenhänge von internationaler Diplomatie, Modernismus, Raumfahrt und Telekommunikation. Die gelbe Zelle mit den abgerundeten Kanten, ein Modell aus den Siebzigerjahren und den österreichischen Telefonzellen jener Zeit sehr ähnlich, ist ein vertrautes Element des modernen öffentlichen Raumes, doch auf der hohen weißen Pyramide unerreichbar. Ein Grabmal oder Monument, ägyptische Kultur, durch westliche Kunst- und Kulturgeschichte gefiltert: Hier kommen Minimal Art, Romantizismus, Musealisierung, politische Skulptur, Messebau und Appropriation zusammen und sorgen für produktive Missverständnisse.
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source: publicartat

installation in grafenegg schlosspark

With the sculpture Balance Capsule the Hungarian artist duo explores the function of the park. A yellow telephone cell from Berlin stands on a white pyramid. The title of the work is intended to allude to the links between international diplomacy, modernism, space travel and telecommunications.
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source: oktobarskisalonorg

Little Warsaw is the collective name for artists András Gálik and Bálint Havas as an umbrella unit for their collaborative activities. Little Warsaw have exhibited at the Venice Biennial, the Berlin Biennial, Stedelijk Museum, GFZK Leipzig, Apex Art Gallery.
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source: zeitde

Dem Künstlerduo Little Warsaw gehören die beiden Ungarn András Gálik und Bálint Havas an. Geboren 1970 / 1971 lernten sich beide beim gemeinsamen Studium an der Kunstakademie Budapest kennen. Seit den späten 90er Jahren arbeiten sie unter dem Namen Little Warsaw zusammen und haben seitdem eine große Bandbreite verschiedenster Arbeiten und Projekte verwirklicht.
Little Warsaw zählen heute zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern Ungarns. Ihre Arbeit genießt internationale Anerkennung. So waren sie neben vielzähligen Ausstellungen auch auf der Venedig Biennale 2003 vertreten, auf der 2. Berlin Biennale, bei Manifesta 7 sowie in der Apex Art Gallery New York und im Stedelijk Museum Amsterdam. Diverse Preise wurden ihnen verliehen, jüngst ging der Aviva Kunstpreis in Budapest an das Duo.
András Gálik und Bálint Havas begannen ihre Zusammenarbeit als Künstlerduo Ende der neunziger Jahre nach ihrem Studium an der Budapester Kunstakademie. Ihre Kindheit und Jugend verbrachten sie in den siebziger und achtziger Jahren im kommunistischen Ungarn.

Angefangen mit der Malerei während ihres Studiums haben sie seitdem in verschiedenen Disziplinen gewirkt, ohne sich auf ein bestimmtes Genre festlegen zu lassen. Die Künstler nennen den „sozialen Kontext“ als einen der wichtigsten Aspekte ihrer Arbeit. Mittels detaillierter Recherche bestimmter lokalspezifischer Phänomene tasten sie sich an ein Projekt heran, vergleichbar einer anthropologischen Untersuchung. Im Vordergrund ihrer Arbeit steht eine visuelle Sprache, die sich mit einem kollektiven Bewusstsein und Unterbewusstsein der (ungarischen) Gesellschaft sowie der Rolle der Kunst selbst auseinandersetzt. So sind es auch gerade die Umwälzungen der postkommunistischen Zeit, die sie immer wieder thematisieren.

Dabei ist ihnen der Austausch und oftmals auch die Mitwirkung von Teilen der Bevölkerung wichtig. Oft knüpft die Arbeit an den öffentlichen Raum an und ermöglicht so den Dialog mit einem möglichst breiten Publikum.