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Nina Canell

Heat Hang

Nina Canell  Heat Hang

source: mumokat

The precarious installations of Nina Canell (born 1979 in Växjö, Sweden, lives and works in Berlin, Germany) could be read as essays on changeability and uncertainty. Hinged upon a fabric of electromagnetics, her communities of objects quietly interact with each other through modest arrangements, balancing careful ambitions to sustain certain frequencies, movements or altitudes. Electrical debris, wires and neon gas establish temporary, almost performative sculptural unions with natural findings such as water, wood or stones, yielding open-ended moments of synchronicity. An improvisational methodology and a flexibility of form highlight Canell’s quest for sculpture, which exists somewhere in between the material and the immaterial, forming and questioning the conductive relations between solid objects and mental events.
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source: madeingermanyzweide

Nina Canells filigrane Skulpturen sind Inszenierungen, die Zeiten und Geschichten schichten.
Anlehnungen an Becket sind genauso vorhanden wie Aspekte des Amateurlabors, dazu gesellen sich musikalische Referenzen, Wissenschafts- und Kunstgeschichte, Soziologie und Alchemie.

Canell benutzt Schwerkraft, Entropie und Zufall, um ihre Skulpturen zu formen. Sie operiert in den Grenzgebieten der Wahrnehmung, inszeniert unsichtbare oder unhörbare Phänomene und gebraucht flüchtige Materialien wie Hitze, Elektrizität, Gas, Holz und Wasser als Gestaltungsmittel. Das Ziel ist nicht die Herstellung eines fixen Objektes, sondern die Ingangsetzung eines Prozesses: Neonröhren biegen sich unter dem Einfluss der Gravitationskraft, Wasserdampf beschreibt ephemere Formen, Feuchtigkeit härtet einen Zementblock.

Die Arbeit Treetopos, Hilsides and Ditches (2011) besteht aus Holzstücken, über die eine zähflüssige Masse, nicht anders als Kaugummi, sich langsam gegen den Boden wälzt. Zu Beginn der Ausstellung kompakt auf der Holzspitze sitzend, wirft das Material unter dem Einfluss der Schwerkraft Falten, tropft und umschifft hervorstehende Nägel, Ereignisse, die nicht nur geografisch, sondern auch körperliche und existenzielle Anleihen haben. Die Bewegung ist so langsam, dass sie nur über eine zeitliche Unterbrechung wahrgenommen werden kann: Man muss wegschauen und erneut hinsehen, um einen Unterschied zu erkennen.
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source: lwlorg

Die Künstlerin Nina Canell kombiniert in ihren Installationen sowohl Naturmaterialien als auch alltägliche Gebrauchsgegenstände mit elektronischen Versatzstücken. Sie überwindet dadurch die Grenze zwischen Natur und Technik und es gelingt ihr, das unsichtbare Spektrum physikalischer Kräfte sinnlich erlebbar zu machen. Dabei funktionieren Nina Canells Arbeiten nicht nur über eine visuelle, sondern oft auch über eine akustische und eine sensuelle Ebene.

Nina Canell wurde 1979 im schwedischen Växjö geboren. Sie studierte in Dun Laoghaire, einem Ort in der Nähe von Dublin, am Dun Laoghiare Institute of Art, Design and Technology. Im November wird Nina Canells nächste Einzelausstellung im MUMOK in Wien eröffnet. Nina Canell lebt und arbeitet in Berlin.