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Felix Weinold

ALL THAT IS RIGHT

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source: labbinaerde
Justitia, the personification of the judiciary, is mostly shown as a female figure with covered eyes, holding a balanced scale in one hand. This representation is meant to visually symbolize a neutral judgement free from passion. In contrast to this Latin illustration, in modern times the scales are sometimes shown in a diagonal, unbalanced position in order to to accommodate the penologic principle »in dubio pro reo«, “when in doubt, for the accused”. In some others the goddess of legal peace also carries an olive branch, to represent the goal to be reached by the adjustment of the scales of justice.
The kinetic installation »All that is right« confronts its viewer with the difficulty and complexity of contemporary jurisdiction. The piece consists of 1.750 differently angled glass levels mounted into a massive metal disc. The disk slowly rotates, and occasionally changes direction randomly.
The sculpture can be explored from different points of view due to its positioning in the staircase of the county court in Günzburg. It looks like a green pattern on white from afar and appears as individual units that invite you to observe the process of the geometrical leveling if you come closer.
Thereby the visitor will realize that the levels are not in horizontal alignment in most instances and maybe ask themselves the question: Is it possible at all to do justice to all the different stories, concerns and views on our planet?
This artwork visualizes the extremely difficult job of the judiciary to respond to every human individually, to balance the different interests and to guarantee the equation in our society. The artwork ultimately can not answer who is right but it hopefully can help visitors to reflect about the complexity of that question.
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source: labbinaerde
Als Personifikation des Rechtswesens wird Justitia meist als Frauengestalt mit verbundenen Augen, in der Hand eine Waage, dargestellt. Diese Darstellung soll für eine neutrale Rechtsprechung, ohne Ansehen der Personen stehen. Anders als in römischen Darstellungen wird die Waage in der Neuzeit entsprechend dem strafrechtlichen Grundsatz »in dubio pro reo« oft schräg gezeigt. In manchen Darstellungen trägt die Göttin des Rechtsfriedens ausserdem einen Ölzweig. Dieser symbolisiert den Frieden, der durch den Ausgleich zwischen umstrittenen zivilrechtlichen Interessen, versinnbildlicht durch den schrägen Waagbalken, erreicht werden soll.
(Nach Wikipedia)
Die kinetische Arbeit »Alles was Recht ist« stellt sich der Schwierigkeit und Komplexität der heutigen Rechtsprechung. Statt der einen Waage zeigt es auf einer großen Scheibe 1.750 Wasserwagen-Messzylinder, Fachbezeichnung »Libellen«, die unterschiedlich geneigt sind. Die Drehrichtung der Scheibe ändert sich in einem zufälligen Rhythmus.
Durch die Platzierung im Treppenhaus des Amtsgerichts in Günzburg kann die Wandskulptur von den unterschiedlichsten Standpunkten sowohl aus der Ferne, als auch von nahem betrachtet werden. Was von der Weite als grünes Muster auf weißem Grund erscheint, differenziert sich aus der Nähe zu individuellen Einheiten und macht neugierig, das Auspendeln der einzelnen Libellen zu verfolgen.
Der/die Betrachter/in sieht, dass die Libellen größtenteils nicht »im Wasser« sind und stellt sich die Frage: Ist es überhaupt möglich, allen unterschiedlichen Biografien, Anliegen und Standpunkten gerecht zu werden?
Die Arbeit visualisiert die äußerst diffizile Aufgabe des Rechtswesens, auf jeden Menschen individuell einzugehen, unterschiedliche Interessen auszubalancieren und das Gleichgewicht in unserer Gesellschaft sicherzustellen. Die Arbeit kann nicht beantworten, wer Recht hat, aber sie kann zum Nachdenken über die Komplexität der Frage anregen.